Damen

Die schmale Frau sitzt in ihrem Büro nahe der Alster, das zeitgleich auch Besprechungsraum, Atelier und Zwischenlager ist, an einem massiven Holztisch. Handy, Telefon und Laptop liegen griffbereit. Von dem Zigarillo in ihrer Hand aus ziehen Rauchfäden durch den Raum. Genauso würde ein Comic-Zeichner einen Boss zeichnen. "Ich bin eben die Umani, all das hier ist ein Teil von mir." Seit drei Jahren arbeitet auch Pfeiffer Celiks Mann in dem Unternehmen. "Da bin ich Chef wie für jeden anderen", sagt sie. Ungewöhnlich fanden sie die Konstellation zu keinem Zeitpunkt. Und zu Hause seien sie ohnehin wieder gleichberechtigt. Auch in die Erziehung der Kinder bringen beide ihre Wurzeln ein: sie Türkin, er Deutscher, sie Muslimin, er Christ. So feiert die Familie auch jedes Jahr Weihnachten. "Und ich liebe es", sagt Pfeiffer Celik. Als sie selbst Kind war, wurde das Fest nicht gefeiert. "Das war schon manchmal schmerzhaft, weil wir ja bei unseren Mitschülern sehen konnten, wie schön das ist", sagt sie. Ihre eigenen Kinder haben es da besser. "Wir feiern einfach die deutschen und die türkischen Feste."